Dänemark – Nordseeluft, Pferdekoppeln & Abschiedsküsse vom Festland

Ein Roadtrip-Zwischenstopp mit Herz, Hund und herrlicher Weite

Dänemark war für mich auf dieser großen Reise beides: Anfang und Ende. Oder sagen wir besser – ein Tor. Ein Tor zur rauen Wildnis Norwegens und später eine Brücke zurück in die vertraute Weite Norddeutschlands. Drei Nächte im Norden, zwei im Süden – beide mit völlig unterschiedlicher Stimmung, und doch verbunden durch den endlosen Horizont der Nordsee, der mich tief durchatmen ließ.

Hjørring – Nordseepriese und Pferdekoppeln

(3 Nächte im September 2024)

Der Roadtrip begann ruhig, fast ehrfürchtig, in Hjørring – einer Stadt, die vielen vielleicht nur als nördlich gelegener Punkt auf der Landkarte erscheint, für mich aber der Startschuss in das große Abenteuer Norwegen wurde. Doch bevor es über die Fähre nach Skandinavien ging, stand ein Pflichttermin an: der Tierarztbesuch für die Entwurmung meines vierbeinigen Reisebegleiters, damit er offiziell mitreisen durfte.

Bürokratie mit Herz

Ich erinnere mich noch gut an die Tierarztpraxis – freundlich, unkompliziert, fast familiär. Es fühlte sich nicht wie ein bürokratischer Akt an, sondern wie eine kleine Begegnung mit dem dänischen Lächeln. Danach war es offiziell: Norwegen konnte kommen.

Mein Rückzugsort: Eine Waldlichtung am Meer

Gebucht hatte ich über Airbnb – eine kleine, liebevoll eingerichtete Unterkunft mitten im Grünen. Der Blick aus dem Fenster fiel auf sanft wogende Pferdekoppeln, das Dach des Häuschens schimmerte im Licht der untergehenden Sonne, und nur knapp einen Kilometer entfernt lag der Nordseestrand. Jeden Morgen begleitete mich mein Hund durch einen kleinen Waldpfad, der direkt zu den Dünen führte – der perfekte Ort zum Ankommen und Durchatmen.

Autofahren am Strand: Freiheit auf Dänisch

Ein echtes Highlight war der Strand bei Løkken – ein breiter, endlos erscheinender Streifen feinster Sand, auf dem man tatsächlich mit dem Auto fahren darf. Anfangs zögerte ich noch, doch der Wind, die Gischt und die Weite überredeten mich schnell. Mein kleiner Camper rollte langsam durch den Sand, die Fenster heruntergekurbelt, die Nordsee im Blick, mein Hund mit flatternden Ohren auf dem Beifahrersitz. Es war einer dieser magischen Momente, in denen man das Gefühl hat, das Leben ganz fest in der Hand zu halten – obwohl alles gerade erst beginnt.


Rømø – ein sanfter Abschied

(2 Nächte zum Ende der Reise)

Viele Wochen, viele Kilometer und unzählige Wanderkilometer später kehrte ich zurück auf dänischen Boden. Diesmal nicht zum Start, sondern zum Ausklang meiner großen Reise – auf die Insel Rømø, bevor mich die Syltfähre über das Meer zurück ins Heimatgefühl bringen sollte.

Der Blick zurück

Es war ein seltsam schönes Gefühl, die Reise hier in Dänemark ausklingen zu lassen. Während ich am Strand entlangspazierte, barfuß im seichten Wasser, ließ ich all die Bilder der letzten Wochen Revue passieren: Fjorde, Wasserfälle, Berghütten, Einsamkeit und so viele neue Erfahrungen. Rømø war dafür der perfekte Ort – ruhig, gelassen, fast meditativ.

Rømø’s endlose Weite

Die Insel selbst ist wie gemacht für lange Spaziergänge mit Hund: endlose Strände, weicher Sand, seichtes Meer. Ich verbrachte Stunden damit, einfach nur am Wasser zu sitzen, den Wind zu spüren, meinem Hund beim Buddeln zuzusehen und dabei innerlich langsam, aber sicher, die Heimreise einzuleiten.

Die Syltfähre – zurück in ein anderes Ich

Am letzten Tag setzte ich mit der Syltfähre über – ein symbolischer Akt. Zurück nach Deutschland, ja, aber irgendwie auch zurück in eine neue Version meiner selbst. Reisen verändert, und dieser Übergang war sanft, respektvoll, würdig.


Mein Fazit zu Dänemark

Dänemark war kein Ziel auf dieser Reise – es war ein Geschenk am Wegesrand. Ein Ort, der mir Ruhe schenkte, wenn Aufbruch bevorstand, und Gelassenheit, wenn Heimkehr nahte. Das Land hat eine besondere Art, sich nicht aufzudrängen, aber trotzdem Spuren zu hinterlassen – mit seinen menschenleeren Stränden, dem Duft von Meer und Wald, und der leichten, freundlichen Art seiner Bewohner.

Ich werde wiederkommen. Vielleicht nicht auf der Durchreise, sondern ganz bewusst. Denn wer die Ruhe sucht, findet sie hier – zwischen Pferdekoppeln, Dünen und einem frischen Nordseewind, der einem den Kopf und das Herz frei pustet.

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