Die grüne Insel – rau, wild, herzlich. Schon lange hatte ich davon geträumt, Irland mit eigenen Augen zu sehen. In diesem Herbst wurde der Traum Wirklichkeit: 14 Tage, einmal quer durch den Süden und Westen, von Dublin bis Cork – vorbei an Steilküsten, Mondlandschaften, urigen Pubs und viel zu vielen Schafen.
Was als grob geplante Rundreise begann, wurde zu einem intensiven Abenteuer zwischen Wind und Whiskey, Regen und Regenbogen. Ohne große Reservierungen, dafür mit ganz viel Spontaneität und einer großen Portion Reiselust. Und ja, auch mit Linksverkehr. Aber der Reihe nach…
Dublin – Ankommen & Eintauchen (Tag 1–3)
Unser Roadtrip startet in der irischen Hauptstadt – quirlig, laut, herzlich. Drei Nächte bleiben wir im „Clarion Hotel“ etwas außerhalb des Zentrums. Mit dem Freedom Ticket (33 € p. P.) kommen wir easy mit Bus und Bahn durch die Stadt.
Must-Sees:
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Temple Bar (ja touristisch – aber auch stimmungsvoll!)
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Hop-on-Hop-off-Tour zu allen Sehenswürdigkeiten
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Guinness Storehouse (überteuert, aber ein Erlebnis)
Abends tauchen wir ein ins Pub-Leben, kosten uns durch Burger, Bier & Live-Musik – und erleben die offene, freundliche Art der Iren hautnah.
Galway & Connemara – Irland wie im Bilderbuch (Tag 4–5)
Mietwagen abholen, rein in den Linksverkehr, raus aus der Stadt – und direkt ins Herz Irlands. In Galway beziehen wir ein gemütliches B&B mit Meerblick und machen die charmante Küstenstadt unsicher. Abends landen wir im „Sonny Molly’s“ – ein Labyrinth aus urigen Pubs und Theken.
Tags darauf geht es durch die faszinierende Mondlandschaft von Connemara zur Kylemore Abbey – ein prunkvolles Schloss mit tragischer Geschichte, eingebettet zwischen Bergen, See und Wald. Hier spürt man die Magie Irlands ganz intensiv.
Cliffs of Moher, The Burren & County Clare (Tag 6)
Auf dem Wild Atlantic Way geht es weiter Richtung Süden. Highlights am Weg:
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Dunguaire Castle (gut für Fotos, besonders bei Flut)
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The Burren Nationalpark – eine karge Felsenlandschaft, fast surreal
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White Sand Beach in County Clare – ein unerwartetes Surferparadies
Und dann: Cliffs of Moher. Zwei bis vier Stunden solltest du hier einplanen. Der Wind pfeift, das Meer tobt, die Klippen fallen senkrecht ab – unbeschreiblich beeindruckend. Nichts für schwache Nerven, aber absolut unvergesslich.
Inishmore – Radfahren am Rand der Welt (Tag 7–8)
Vom Hafen Doolin aus setzen wir über auf Inishmore, die größte der Aran Islands. Die Fähre kostet rund 20 €, Räder gibt’s für wenige Euro – wenn man ein bisschen verhandelt 😉
Wir radeln zum Black Fort (Dún Duchathair) und lassen uns vom Atlantikwind umtosen. Die Steilküsten dort sind wild, einsam und majestätisch – fast ohne Touristen. Unser B&B „Seacrest“ liegt perfekt, nur fünf Minuten vom Hafen, mit traumhaftem Frühstück und herzlichsten Gastgebern.
Loop Head & Limerick – Naturjuwel trifft Städteflop (Tag 9–10)
Über eine schmale Straße erreichen wir Loop Head Lighthouse, wo die Straße wortwörtlich endet. Eine der schönsten Ecken unserer Reise: dramatische Klippen, tosender Atlantik und kaum andere Besucher. Fotospots deluxe!
Limerick dagegen enttäuscht – graue Straßen, wenig Flair. Das charmante Örtchen Adare auf dem Weg ist da schon sehenswerter – bunte Häuschen, gutes Gebäck und gemütliches Café.
Killarney – Irish Dance, Nationalpark & Muckross House (Tag 11–12)
Killarney ist wie gemacht für alle, die Irlands Natur und Kultur hautnah erleben wollen. Wir haben Glück mit der Unterkunft und landen abends im „Sheehan’s Grand Hotel“ – Irish Dance, Live-Musik, Bier, Tanzen. Genau so hab ich’s mir vorgestellt.
Tags darauf erkunden wir den Killarney Nationalpark: dichte Wälder, klare Seen, der beeindruckende Torc Waterfallund das elegante Muckross House. Ross Castle ist ganz nett, kommt aber nicht an die anderen Highlights ran.
Cork, Kinsale & Waterford – Der Ausklang (Tag 13–15)
In Cork wartet das wohl beste B&B der ganzen Reise auf uns. Die Stadt selbst überzeugt mit:
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Cork Zoo (toll gepflegt & weitläufig)
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English Market (Frisches, Günstiges für Selbstversorger)
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Bunte Häuser in Kinsale – eine Bilderbuchkulisse
Der Besuch bei Waterford Crystal rundet die Reise kulturell ab: Handarbeit auf höchstem Niveau, überraschend modern und sehr sehenswert. Die letzte Nacht verbringen wir in Enniscorthy – leider in einem katastrophalen B&B. Lesson learned: lieber früher planen oder flexibler umdisponieren.
Fazit: Irland im Herzen. Und auf der Speicherkarte.
Mehr als 3.000 Fotos, 2.000 gefahrene Kilometer, 17 Tage, 1 Insel – und ganz viel unvergessliche Momente. Irland hat mein Herz im Sturm erobert. Diese Reise war alles: spontan, rau, voller Geschichten – aber auch entspannend, entschleunigend, wunderschön.
Meine Top-Highlights:
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Connemara & Kylemore Abbey
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Cliffs of Moher & Loop Head
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Inishmore per Fahrrad
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Irish Dance Night in Killarney
🌿 Irland ist nichts für Eilige. Aber alles für Entdecker.
Wer Natur liebt, sich treiben lassen kann und bereit ist, das Wetter zu nehmen wie es kommt, wird mit einer Reise belohnt, die nachwirkt.