Von Party bis Panorama: Warum Mallorca mehr ist als nur Arenal
Mallorca – für viele gleichbedeutend mit Partytourismus, Sangria-Eimern und Ballermann 6. Doch wer die größte Baleareninsel wirklich kennenlernen möchte, entdeckt eine unglaubliche Vielfalt: mediterrane Natur, charmante Dörfer, beeindruckende Gebirgszüge und stille Buchten. Ich durfte die Insel zweimal besuchen – einmal als feierwütiger Partytourist, einmal als neugieriger Entdecker. Und ja, beides hat seine Berechtigung.
Der erste Eindruck: Party in Palma
2005 ging es mit einer Truppe für eine Woche nach Playa de Palma – genauer gesagt nach Arenal. Schlager, Megapark, Oberbayern und das Riu Palace: Wer feiern will, kommt hier voll auf seine Kosten. Heute sind einige Regeln strenger geworden, etwa zum Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit, aber damals war es ein Erlebnis. Für Schlagerfans waren besonders die Bier- und Schinkenstraße ein Highlight – viel Trubel, aber auch jede Menge Spaß.
Zurück als Entdecker: Mallorca abseits der Massen
Fünf Jahre später, im März 2010, wollte ich Mallorca von einer anderen Seite sehen. Mit Mietwagen und Karte bewaffnet starteten wir ab Cala Millor an der Ostküste – unser Ausgangspunkt für eine spannende Rundreise.
Drachenhöhlen & Safari-Zoo
Gleich zu Beginn besuchten wir die beeindruckenden Cuevas del Drach in Porto Cristo, eine faszinierende Tropfsteinhöhle mit unterirdischem See und Live-Konzert. Ein Erlebnis! Auch der Safari-Zoo in Cala Millor war ein Abenteuer – zumindest bis die Paviane das Auto stürmten. Wer lieber gemütlich unterwegs ist, kann die Strecke auch mit dem Safari-Zug erkunden.
Traumhafte Küstenstraßen und Orte
Über Arta, Can Picafort und Alcúdia ging es zum Cap de Formentor. Die Küstenstraße dorthin ist atemberaubend, mit Felswänden, kleinen Buchten und malerischen Ausblicken. Der Leuchtturm am Ende der Straße belohnt jede Serpentine.
Auf dem Rückweg führte uns die Route durch die UNESCO-geschützte Serra de Tramuntana – ein Gebirgszug mit kleinen, ursprünglichen Orten wie Estellencs, Valldemossa und Sóller. Letzteres ist bekannt für seinen „Orangenexpress“, eine nostalgische Straßenbahn zum Hafen von Port de Sóller.
Ein echter Geheimtipp war der Stausee Cúber, den wir zufällig bei einer Wanderung entdeckten. Türkisblaues Wasser, unberührte Natur, frei lebende Steinböcke und Schmetterlinge – Mallorca zeigt hier ein ganz anderes Gesicht.
Reisetipps & Fazit
- Beste Reisezeit: April bis Juni oder September bis Oktober.
- Mietwagen: Unbedingt empfehlenswert! Günstig buchbar ab ca. 100 € pro Woche (z. B. über CarDelMar).
- Unterkunft: Wer die Insel erkunden möchte, kann getrost auf ein zentral gelegenes Hotel setzen. Wichtig ist die Mobilität.
Mallorca ist ein Ort der Kontraste – und genau das macht den Reiz aus. Wer den Ballermann sucht, wird ihn finden. Doch wer Natur, Kultur und stille Ecken entdecken möchte, wird genauso belohnt. Für mich bleibt die Insel ein Ort voller Möglichkeiten – und definitiv mehr als nur ein Partymekka.